Wie viel Auslastung braucht mein Hund?
Ein Thema, dass viele Hundehalter*innen umtreibt - wieviel muss mein Hund eigentlich Gassigehen? Wieviel Beschäftigung braucht er? Wieviel sollte
ich trainieren? Und gibt es eigentlich auch ein Zuviel des Guten?
Zuerst einmal ist sicher wichtig zu wissen: Diese Fragen kann man nicht pauschal beantworten. Jeder Hund ist anders und hat daher auch individuelle
Bedürfnisse.
Eine gute Orientierung in Bezug auf die oben stehenden Fragen kann man deshalb bekommen, wenn man seinen Hund und dessen Bedürfnisse gut
kennt.
Ist er jung oder alt? Ein agiler oder gemütlicher Typ? Jagdlich interessiert? Eine Sportskanone? Eher der Denker?
Vielleicht können wir euch das anhand einiger der vierbeinigen "Mitarbeiter*innen" von Dogbehaviour Hundetraining deutlich machen.
Harvey ist ein mittelgroßer Hütehundmix aus Rumänien, 8 Jahre alt oder vielleicht auch älter. Er will jeden Tag weite Strecken laufen, am liebsten auf kleinen Pfaden,
die er erkunden kann. Er freut sich immer, wenn er an neue Orte kommt. Wandern ist also Hobby Nummer 1. Wir laufen etwa vier Stunden täglich zusammen. Er macht aber
auch gerne Tricks und Nasenarbeit. Aber bloß nicht mehr als zwei Mal die Woche, sonst kommt Hobby Nummer 2 zu kurz: Chillen. Einfach nur faul rumliegen und dabei am
besten noch kuscheln, dann ist alles gut.
Kaya ist eine Herdenschutzhund-Mix-Hündin aus Rumänien, jetzt 9 Jahre alt. Am liebsten würde sie den ganzen Tag ihr Territorium bewachen und zwar lautstark. Fremde
Menschen und Hunde braucht sie nicht, aber sie passt immer auf, dass ihre Familie komplett ist. Sie geht also am Liebsten in ihrem Territorium spazieren. Weil das aber
zu wenig ist, achten wir darauf, dass sie genügend Bewegung bekommt. Bisher ca drei Stunden Gassi täglich, inzwischen teils auch weniger, weil sie altersgemäß schon
ein bisschen gemütlicher wird. Kaya liebt Training, sowohl normales Alltagstraining, als auch Nasenarbeit aller Art.
Beppo ist ein Pomeranian, 8 Jahre alt. Er ist tendenziell schnell und wuselig unterwegs, aber es müssen nicht jeden Tag zig Kilometer sein. 1,5 bis 2 Stunden Gassi pro
Tag reichen ihm völlig. Wichtiger ist ihm, dass sein Kopf etwas zu tun hat und er mit seinen Menschen zusammen sein kann. Wenn er zu wenig Denksport bekommt, wird er
schnell unausgeglichen. Er bellt dann viel und lässt sich alles Mögliche einfallen, um unsere Aufmerksamkeit zu erlangen. Es reichen aber 15 bis 30 Minuten pro Tag,
damit er ausgelastet ist, am liebsten Tricks, Suchspiele oder Agility. Zusätzlich braucht er viel Schlaf, damit er nicht überdreht.
Wir achten darauf, dass die Hunde etwa 16-18 Stunden pro Tag Ruhe haben. Zuviel Action kann nämlich schnell dazu führen, dass Hunde gestresst sind. Sie können
dann zum Beispiel immer aufgekratzter werden, so dass man das Gefühl bekommen könnte, man müsste noch mehr mit ihnen machen. Oft ist dann aber weniger mehr.
So unterschiedlich wie die Bedürfnisse einzelner Hunde, sollte also auch ihre Auslastung sein.
Ein paar Richtwerte zur Orientierung möchten wir euch trotzdem gerne mitgeben:
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Ein erwachsener Hund sollte pro Tag etwa 16-18 Stunden ruhen und schlafen. Welpen und Senioren brauchen sogar noch mehr Ruhe.
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Für einen erwachsenen Hund sind etwa drei Stunden Gassi pro Tag angemessen. Für einen Welpen wäre das schon viel zu viel und auch Senioren möchten oft
weniger laufen.
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Das Gassigehen sollte wirklich Freizeit für euren Hund sein, das heißt, er sollte seine Bedürfnisse ausleben können: Freilauf, Toben, Schnüffeln,
Wälzen, Spielen, Beobachten, Buddeln, und so weiter.
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Das Alltagstraining könnt ihr über den Tag verteilt einstreuen. Mal ein bisschen Fußgehen und Rückruf beim Gassi, eine Bleibübung und immer wieder
Orientierung am Menschen, dann wieder den Hunde-Bedürfnissen nachgehen, so erreicht man eine gute Grunderziehung.
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Welches Hobby euer Hund zusätzlich noch ausübt, solltet ihr nach seinen Neigungen entscheiden. In der Regel sind die meisten Hunde ziemlich zufrieden,
wenn sie drei Mal pro Woche für 15-30 Minuten zusätzliches Programm haben. Es gibt 1000 Möglichkeiten der Auslastung: Suchspiele,
anspruchsvolle Nasenarbeit wie Gegenstandssuche, Dummy oder Mantrailing, Joggen, Radfahren, Agility, Tricks, und vieles mehr. Findet heraus, was eurem Hund am
besten gefällt.
Eure Fragen zum Thema beantworten wir gerne in unseren Welpen-/Junghunde- und Basiskursen. Hier leiten wir euch an, damit ihr und euer Hund als Team in Sachen
Erziehung fit für den Alltag werdet. Weitere Möglichkeiten, euren Hund zu beschäftigen, zeigen wir euch in unseren Auslastungskursen.
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